75 Jahre Waspo Nordhorn

Bis 1950

Freibaden am Mont Blanc

Nordhorns neue Freibade-Gelegenheit – Schwimmen und Baden gebührenfrei

Nordhorn. Nach verhältnismäßig kurzer Bauzeit ist Nordhorns neue Vechtebadeanstalt, über deren Bau wir bereits verschiedentlich berichteten, betriebsfertig geworden. Zwar wird hier und da noch mit dem Pinsel gemalt, aber sonst ist alles für die Badegäste gerüstet, die bereits am Donnerstagnachmittag in hellen Scharen herbeiströmten.

Aus dem Beschluß der Stadtväter, noch in diesem Jahre für 150 000 DM irgendwo in Nordhorn ein Freibad zu errichten, dessen Baukosten später sogar mit 180 000 DM errechnet wurden, ist zwar nichts geworden – wie meinen sogar, glücklicherweise nichts geworden, – baden können die Nordhorner aber in diesem Jahre auch. Nach einer entsprechenen Vereinbarung mit dem Pächter der großen Wiese am Mont Blanc, die ohnehin schon jahrelang mit Vorliebe für den Badebetrieb benutzt wurde, ist hier mit verhältnismäßig geringen Mitteln ein Flußbad errichtet worden, das sich wohl sehen lassen kann. Den Schwimmern steht eine „Sportbahn“ von 50 Metern, und darüberhinaus der kilometerlange Vechtelauf, eine schöne Liegewiese – und was besonders wichtig ist, – inmitten des Flußlaufes auch ein drei Meter hoher Sprungturm zur Verfügung. Für Nichtschwimmer ist ein besonderer Teil abgegrenzt, sodaß die Eltern auch ihre des Schwimmens unkundigen Kinder unbesorgt zum Mont Blanc wandern lassen können. Das umsomehr, als auch ein staatlich geprüfter Schwimmlehrer mit der Überwachung der Badeanstalt und der Badenden beauftragt wurde.

Infolge der schon vorgerückten Zeit konnte leider nur das Ufer nach der Borggreveschen Seite hin befestigt werden. Das Ufer der gegenüberliegenden Seite soll zur Badesaison des nächsten Jahres befestigt werden. Man hofft, bis dahin auch die Verhandlung mit einem anderen Grundbesitzer abgeschlossen zu haben, um das höher gelegene Ackerland noch in eine Spielwiese umwandeln zu können.

Auf der Spielwiese selbst wurden die Umkleidekabinen (acht für Frauen, sechs für Männer und eine größere für geschlossene Schulklassen usw.) gebaut. Hier befindet sich auch der Aufenthaltsraum des Bademeisters, der Tag und Nacht zur Stelle ist. Die Benutzung der Kabinen, des Freibades selbst und auch die Benutzung des noch zu errichtenden überdachten Fahrradstandes ist völlig kostenlos was für viele Familien von ausschlaggebender Bedeutung sein dürfte. Die Errichtung dieser Vechtebadeanstalt kostete die Stadt etwa 10 000 DM und die laufende Unterhaltung monatlich rd. 400 DM. Diese Kosten stehen in gar keinem Verhältnis zu den Kosten, die das geplante und „beschlossene“ Freibad verursachen würde.

Freilich kann man zwischen dem am Mont Blanc in der Vechte Geschaffenen und einem modernen Freibad keine Vergleiche ziehen. Wenn sich aber diese Anlage bewähren sollte man dann in den nächsten Jahren dazu übergehen würde, vielleicht auch an zwei oder drei weiteren Stellen etwas Ähnliches zu schaffen, würde den Bedürfnissen aller zweifellos besser entsprochen werden, als durch die Errichtung nur eines Freibades. Und erhebliche Kosten würden außerdem vermieden werden können.

Quelle: Grafschafter Nachrichten

1950 bis 1960

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7. August 1950

Verein für Wassersport gegründet

Nordhorn. Im Saale des Rolinck-Bräu fand am Sonnabend abend eine Zusammenkunft zahlreicher Nordhorner Wassersportler statt, um zu den in Nordhorn auf dem Gebiete des Wasser- und Schwimmsportes bestehenden Verhältnissen Stellung zu nehmen und, wie es im Verlaufe der Zusammenkunft denn auch geschah, einen selbständigen Verein zur Pflege des Wassersports ins Leben zu rufen.

Im Verlaufe der Versammlung wurden die Zustände auf diesem Gebiet in Nordhorn einer scharfen Kritik unterzogen. Man will alle Mittel einsetzen, um hier zu erträglichen Verhältnissen zu kommen. Der Verein ist, wie besonders betont wurde, politisch und konfessionell streng neutral. Er will sich ausschließlich der Pflege des Wassersports zuwenden und, soweit dafür Interesse vorliegt, auch Handball und Leichtathletik als Ergänzungssport betreiben.

Ein vorläufiger Vorstand, der bis zur Generalversammlung in Funktion treten soll, wurde im Verlaufe des Abends gewählt. Er besteht aus den Herren Johannes Kreimeyer als Vorsitzenden, Heinrich Rickmann als stellvertret. Vorsitzenden und Julius Amsink als Geschäftsführer und Kassierer. Schwimmwart wurde Heinrich Gödecke.

Quelle: Grafschafter Nachrichten

Das Nordhorner Hallenschwimmbad

Was lange währt, wird endlich gut – Ein 25jähriger Traum geht in Erfüllung – Heute festliche Einweihung

Die imposante Vorderfront des Hallenschwimmbades

Nordhorn. Kopfüber werden sich jetzt die leidenschaftlichen Wasseratten in das erfrischende Naß stürzen, wenn das Nordhorner Hallenschwimmbad in diesen Tagen seine Pforten öffnet. Ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung findet damit seine Erfüllung, der in seinen Anfängen bis auf das Jahr 1928 zurückgeht. Damals, als Bürgermeister Henn noch die Geschicke der Stadt leitete, wurde der Gedanke erstmals aufgegriffen, aber wohl noch nicht ernsthaft erwogen. Wir wollen nicht vergessen, daß unsere Stadt zu jener Zeit erst 18 000 Einwohner zählte. Ein so umfassendes Projekt, dessen Verwirklichung einen erheblichen finanziellen Aufwand erforderte, mußte in jenen Tagen als eine Vision der Entwicklung in späterer Zeit angesehen werden. Dringlichere Probleme, wie der Straßen- und Wegebau, ließen den Plan vorerst noch nicht spruchreif erscheinen. Er ruhte in den Amtsladen und in den Hirnen der für das Wohl der Stadt Verantwortlichen – aber er verschwand glücklicherweise nicht. Es dauerte zwar zwanzig lange Jahre, ehe diese Frage wieder aktuell wurde, dann aber spornte sie die Stadtväter zu rastloser Initiative an. Durch Rücklagen war ein finanzieller Grundstock geschaffen worden, der die Inangriffnahme des Vorhabens gestattete. In Bürgermeister Barlage fand das Projekt einen klug vorausschauenden und warmherzigen Förderer, der sich mit ganzer Kraft für die Verwirklichung einsetzte.

Nachdem aber der endgültige Beschluß zur Errichtung des Hallenschwimmbades einmal gefaßt war, ging es mit Riesenschritten der Vollendung entgegen. Im Juli 1950 wurde das Baugelände, das möglichst zentral gelegen sein mußte, endgültig ausgewählt. Bereits vier Monate später wurde dem Bäderdirektor Jung aus Bremen, einem bewährten Fachmann auf dem Gebiet der Errichtung von Badeanstalten, die Ausführung der Projektierungsarbeiten übertragen. Gleichzeitig wurden in dieser außerordentlichen Ratssitzung die erforderlichen Mittel für die drei Bauabschnitte in Höhe von insgesamt 1 790 000 DM bereitgestellt.

In der zweiten Hälfte des Juni 1951 wurde mit den Fundamentierungsarbeiten begonnen und schon acht Monate später konnte Richtfest gefeiert werden. Fleißige Hände waren Tag um Tag am Werk, um das Vorhaben fristgerecht zum Abschluß zu bringen. Jetzt ist es soweit! Die Helfer wischen sich mit schwieligen Händen den Schweiß von der Stirn, die Männer des Stadtbauamtes atmen erleichtert auf und die Bevölkerung kann es kaum erwarten, den sicheren Boden unter den Füßen zu Gunsten einer köstlichen Erfrischung für einige Zeit zu verlieren. Alle aber blicken mit Stolz und Freude auf das Geschaffene, das unserer Stadt zur Ehre und zur Zierde gereicht.

Bei einem Besuch im Stadtbauamt und an Ort und Stelle überzeugten wir uns von der Zweckmäßigkeit dieser großzügigen Anlage, die nach neuesten Erkenntnissen und letzten Erfahrungen erstellt wurde. […] Das Becken faßt bei einer Tiefe von 1–1,45 Meter im Nichtschwimmer- und bei einer Tiefe von bis zu vier Metern im Schwimmerabteil 65 000 Liter Wasser. Zwei Sprungbretter in ein Meter Höhe und für die ganz Mutigen eines in drei Meter Höhe vervollständigen die Einrichtung. Im übrigen kann das Wasser bei Wettkämpfen durch die Einrichtung eines Ueberlaufbeckens notfalls noch um weitere 30 cm aufgestaut werden.

Wer nach dem munteren Plätschern sich die liebe Sonne noch auf den Bauch scheinen lassen will, gelangt von der 3,50 Meter breiten Terrasse über zwei Treppen – die Wendeltreppe ist den Schwindelfreien vorbehalten – auf die Liegewiese, die auch mit einem Planschbecken für Kleinkinder aufweist. Später bietet sogar das noch im Bau befindliche Pavillon-Café Möglichkeiten verschiedener Art, sich etwas Gutes anzutun.

Die technische Einrichtung und Ausrüstung ist nach modernsten Gesichtspunkten angelegt worden. Durch eine Warmwasserheizungsanlage wird eine gleichmäßige Wassertemperatur von 22 Grad gewährleistet. Das Wasser wird dem städtischen Wassernetz entnommen und innerhalb 24 Stunden über zweimal „umgewälzt“, das heißt, es läuft in dieser Zeit mehr als zweimal über eine Filter- und Dosierungsanlage. Eine Klimaanlage sorgt jederzeit für die Zufuhr frischer – im Sommer kalter, im Winter warmer – Luft und für die Absaugung verbrauchter Luft. […]

Dem Hallenschwimmbad wurde gegenüber dem Freibad der Vorzug gegeben, weil so das Baden von Witterungseinflüssen unabhängig ist. […] Gesellschaften und einzelne Persönlichkeiten konnten verständlicherweise der Versuchung nicht widerstehen sich von dem Nimbus des Großartigen und Erhabenen, der dieses Wunderwerk umgibt, zu überzeugen. Einhellig waren die Besucher, überwältigt von der harmonischen Linienführung und beeindruckt von dem imposanten Gesamtbild der Meinung, in dem neuen Nordhorner Hallenschwimmbad eine der schönsten und modernsten Anlagen kennengelernt zu haben. […]

Quelle: Grafschafter Nachrichten

15. Dezember 1958

Zehn Nordhorner Schwimmer schwammen deutschen Rekord

Die Schwimmer der Rekordstaffel

Tausendfach verstärkt hallte am Sonnabendabend um 20.35 Uhr das Echo jubelnder Begeisterung im Nordhorner Hallenbad wider: Zehn junge Schwimmer des Wassersportvereins Nordhorn waren nach einer großartigen Leistung an das Ziel ihrer Wünsche gelangt, hatten den seit dem 2. März vergangenen Jahres mit 12:26,8 Min. vom Bremischen Schwimmverband gehaltenen deutschen Rekord in der 10×100 m-Rückenstaffel um 7,6 Sekunden unterboten und damit erstmals in der Nordhorner Sportgeschichte einen deutschen Rekord für ihre Vaterstadt erkämpft. Mehr als 200 Schwimmsportfreunde hatten sich in diesen 12:19,2 Min. die Daumen wund gedrückt und die Kehlen anfeuernd heiser geschrien, mehr als 400 Augen starrten immer wieder gebannt auf die große Tafel, auf der nach jedem Wechsel die einzelnen Etappen auf dem Wege zum Ruhm weithin sichtbar markiert wurden. Anfängliches Bangen wich auf der Hälfte der Distanz ruhiger Zuversicht, und vor dem letzten Wechsel zeichnete sich der großartige Erfolg bereits als feststehend ab, denn auf den bewährten Schlußmann Horn mußte ja in dieser entscheidenden Stunde wie immer Verlaß sein. Und die vielen Mitglieder und Freunde der verschworenen Nordhorner Schwimmergemeinschaft wurden nicht enttäuscht. Die junge Mannschaft war auf die Minute topfit, sie krönte ihre bisherige Siegesserie mit einer Zeit, wie sie bisher noch von keiner deutschen Vereinsmannschaft erreicht wurde. Ein lautes Bravo allen, die Anteil an dieser stolzen Leistung hatten, besonderen Dank aber an Altmeister Küppers, dessen beharrliche und nicht immer leichte Arbeit zu einem so schönen Erfolg führte.

Und zum Schluß noch einmal die Namen der Rekordschwimmer (in Klammern die von den einzelnen Mitgliedern erzielten Zeiten): W. Horstmann (1:20,0), Schallmeyer (1:15,0), Börger (1:18,5), Mai (1:17,3), Kremer (1:13,1), Strunz (1:11,5), Dreger (1:13,4), B. Horstmann (1:13,1), Küppers (1:09,6), Horn (1:07,6).

Quelle: Grafschafter Nachrichten

1960 bis 1970

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27. Juli 1963

Peter Hoffarth in Hennef vor 13 Konkurrenten Deutscher Jugendmeister im Kunstspringen!

Ein großartiger Erfolg des talentierten Peter Hoffarth vom Wassersportverein Nordhorn! In Hennef wurde er am Wochenende bei den Deutschen Jugendmeisterschaften neuer Titelträger im Kunstspringen der männlichen Jugend. Mit 104,44 Punkten blieb der Nordhorner mit fast fünf Punkten Vorsprung vor dem Vorjahresmeister, Reiner Adamascek aus Bremen, klarer Sieger.

Für Peter Hoffarth, der so emsig an sich arbeitet, der vielleicht schönste Lohn in seiner bisherigen Laufbahn. Sicher wird dieser Meistertitel ihn und auch seine Springerkollegen vom Wassersportverein weiter beflügeln. […]

Die Meistertitel im Turmspringen fielen an Sylvia Lübben bzw. Reiner Adamascek.

Quelle: Grafschafter Nachrichten

31. August 1964

Bravo, Männi! Bravo, Männi!

Jubel in Dortmund um Nordhorns Weltrekordler Ernst-Joachim Küppers

Sekundenlang glich das Dortmunder Südbad einem Hexenkessel: Mit ohrenbetäubendem Jubel aus fast zweitausend Kehlen wurde der 22jährige Nordhorner Ernst-Joachim Küppers gefeiert, der gerade über 100 m Rücken einen neuen Weltrekord aufgestellt hatte. Nach den Anfeuerungsrufen der Menge, unter denen er beim Ausscheidungsschwimmen um den Startmann der gesamtdeutschen Lagenstaffel einem sicheren Sieg entgegenschwamm, war es minutenlang still geworden in dem großen Hallenbau des Südbades. Knisternde Spannung lag in der Luft. Die vielen Zuschauer, Funktionäre und die Kameraden des Deutschen Meisters, die mitgestoppt hatten, witterten den Weltrekord: „Privat“ waren Zeiten bis zu vier Zehntelsekunden unter dem alten Weltrekord der Amerikaner Tom Stock und Richard McGeagh von 1:00,9 Minuten gestoppt worden.

Dann kam die offizielle Zeit: 1:00,8 – Weltrekord! Von dem bulligen Darmstädter Mannschaftsbetreuer Helfmann dirigiert, suchten die zahlreich vertretenen Aktiven des Deutschen Schwimm-Verbandes den Jubel der Zuschauer mit Sprechchören zu übertonen: „Bravo, Männi! Bravo, Männi!“. Am meisten freuten sich die Eltern des neuen Weltrekordlers und die drei Dutzend Nordhorner Schlachtenbummler, die diesen bisher größten Triumph von Ernst-Joachim Küppers miterleben konnten. Wenn „Männi“ heute in seine Heimatstadt zurückkehren wird, können auch alle übrigen Nordhorner zeigen, wie sehr sie sich mit ihrem derzeit populärsten Sportler über den Weltrekord freuen: Um 17 Uhr wird Ernst-Joachim Küppers an Nyhoegens Brücke empfangen und durch die Bentheimer Straße und Hauptstraße zum Stadtring-Hotel geleitet, wo er für seinen Weltrekord geehrt wird.

Quelle: Grafschafter Nachrichten

1. September 1964

Triumphaler Empfang für „Männi“ Küppers und B. Horstmann

Im weißen Sportwagen durch Nordhorn

Nordhorn. Einen spektakulären Empfang gab es gestern Nachmittag für Weltrekordmann Ernst-Joachim Küppers und seinen Vereinskameraden Bernd Horstmann, als sie von den Ost-West-Ausscheidungen der Schwimmer in Dortmund nach Nordhorn zurückkehrten. Mit Marschmusik, winkenden Menschenmassen, weißem Sportwagen, buntgeschmückter Kutsche und Spruchbändern wurden die beiden populären Nordhorner Sportler und ihre Eltern an Nyhoegens Brücke begrüßt und dann in einem kleinen „Triumphzug“ durch die Hauptstraße zum Stadtring-Hotel geleitet, wo die offiziellen Vertreter der Stadt, des Kreissportbundes und des Wassersportvereins Nordhorn „ihren“ Ernst-Joachim für seinen Weltrekord über 100 m Rücken ehrten. Es gab Ehrengeschenke, Worte des Stolzes und der Freude und viele Blumen. Die Menge, die in einer riesigen Traube das Portal des Stadtring-Hotels umstand, klatschte verhalten, doch herzlich Beifall. Die beiden Hauptakteure dieses Schauspiels, „Männi“ Küppers, mit dem neuen Weltrekord und dem Tokio-Flugschein in der Tasche, und Bernd Horstmann, der sich während der Ausscheidungen gegen die Zone so prächtig steigerte und nun zum „Internationalen“ nach Moskau fliegen darf, saßen im weißen Sportwagen, der von einer riesigen Kinderschar ständig umringt war, als er im Schritt durch Nordhorn fuhr. Die Eltern der beiden Schwimmer folgten in der Kutsche nach.

Der Empfang der Weltrekordler verursachte in Nordhorn eine gehörige Verkehrsstockung, und die Polizeibeamten, die dabei alle Hände voll zu tun hatten, meinten schwitzend: „Wie wird das erst, wenn Küppers aus Tokio zurückkommt?“, wobei im Stillen die Hoffnung mitschwang, daß das nicht ohne eine olympische Medaille im Gepäck geschehen werde. In der Tat: Nordhorn wird sich etwas einfallen lassen müssen, wenn es Ernst-Joachim Küppers nach den Olympischen Spielen empfangen will. Denn für Sieg und Medaillen ist der Weltklasseschwimmer gut. Und wenn die Hoffnungen und Wünsche seiner Waspo-Freunde und wohl aller sportfreudigen Nordhorner in Erfüllung gehen, hat „Männi“ einen „großen Bahnhof“ verdient. Doch hat man den Eindruck, daß ihm das, trotz des berechtigten Stolzes über seine Erfolge, nicht einmal so recht ist.

Als äußeres Zeichen des Dankes überreichte Bürgermeister Liese ein Goldmünzenpräsent, das ein gutes Omen sein kann für die Olympischen Spiele in Tokio. Im Namen der Stadt sprach der Bürgermeister für dieses Ziel die besten Wünsche und Hoffnungen aus.

Quelle: Grafschafter Nachrichten

Oktober 1964

Die erste Olympiamedaille für den Grafschafter Sport

Dem Nordhorner Ernst-Joachim Küppers blieb es bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio vorbehalten, die bisher einzige olympische Medaille für den Grafschafter Sport zu erringen.

Nachdem „Männi“ im 200 m Rücken-Finale am Dienstag, dem 13. Oktober 1964 kein Glück gehabt hatte und hinter den Amerikanern Graef (2:10,3), Dilley (2:10,5), Bennett (2:13,1) und dem Japaner Fukushima (2:13,2) in 2:15,7 nur den 5. Platz belegt hatte, revanchierte sich der lange Nordhorner dann drei Tage später. In der gesamtdeutschen 4×100 m Lagenstaffel, für die er als Startmann in der Rückenlage begann, gab es an der Seite von Hans-Joachim Klein (Darmstadt), Egon Henninger (Rostock) und Horst-Günther Gregor (Leipzig) eine Silbermedaille in der neuen Europarekordzeit von 4:01,6 Minuten. Die sieggewohnten Amerikaner (3:58,4 – Weltrekord) waren einmal mehr nicht zu schlagen.

Quelle: Grafschafter Nachrichten